Neuer Kabelmesswagen für energy grid service
Vor wenigen Wochen wurde der neue Kabelmesswagen aus dem bayrischen Baunach in den Norden Deutschlands nach Bremen zu energy grid service überführt.
Bereits seit einigen Jahren verfügen wir über einen Kabelmesswagen. Schon damals waren die Anforderungen an den Messumfang und die geforderte Messtechnik hoch, welche jedoch in den letzten Jahren durch immer größere Kabelquerschnitte, aufgrund von leistungsstärkeren Windenergieanlagen in Kombination mit langen Kabelstrecken zwischen Umspannwerk und Windpark, noch einmal gestiegen sind.
Aus diesem Grund sind wir mit dem Vorgängermodell bei dem einen oder anderen Auftrag an die Grenzen geraten. Diese Problematik haben wir dann mit unserem Partner für die Messtechnik Megger Germany GmbH aufgenommen und an Lösungen gearbeitet. Das Endergebnis dieses „Arbeitskreises“ ist der neue Kabelmesswagen.
Der neue Kabelmesswagen verfügt über ein leistungsstarkes 60kV-Prüfsystem, womit wir z.B. problemlos in einem 30kV-Netz eine VLF-Prüfung (VLF=Very-Low-Frequency) an einem 11,8km langem 1000mm²-Kabel oder einem 14,4km langem 630mm²-Kabel durchführen können.
Messmethoden
Die VLF-Prüfungen sind aber natürlich nicht die einzige Messmethode, die der Kabelmesswagen bietet, hier einmal eine kurze Auflistung der verschiedenen Methoden:
- Teilentladungs (TE)-Diagnose als zerstörungsfreie Messmethode zur Überprüfung der Kabelgarnituren (Muffen/Stecker) auf einwandfreie Montage & Zustand (z.B. Einschlüsse/Hohlräume/Fremdkörper)
- Tan-Delta-Messung: Messung, um den Alterungszustand der Kabelisolierung zu identifizieren, aber auch um Feuchtigkeit in Muffen zu identifizieren (was die TE-Messung nicht erkennen kann)
- Kabelmantelprüfung und Kabelmantelfehlerortung
- Kabelfehlerprüfung und Kabelfehlerortung
- Kabelortung und Trassierung
- Kabelauslesegerät, zur eindeutigen Identifizierung des betroffenen Kabels bzw. der betroffenen Phase mit der gesuchten TE-behafteten Muffe an der Fehlerstelle im Kabelgraben
- Ermittlung von unbekannten Kabellängen und Bestimmung von Muffenpositionen mithilfe der TDR (Time-Domain-Reflectometry)-Messmethode
Unsere Empfehlung
Die VLF- sowie die Kabelmantelprüfung sind vor jeder Inbetriebnahme oder nach Arbeiten an einem Kabel ohnehin verpflichtend. Wir würden aber immer empfehlen den Prüfumfang, um eine TE-Messung zu erweitern und einen Fingerprint vom Kabel mittels TDR-Bild zu erstellen.
Des Weiteren sollte man immer das Ende der Gewährleistung im Auge behalten und vor dieser erneut eine TE-Diagnose und Kabelmantelprüfung durchführen.
In den darauffolgenden Jahren empfehlen wir ein Intervall von vier Jahren (analog zu den DGUV-V3-Prüfungen) um vorbeugende Diagnosemessungen durchzuführen und so nachhaltig für einen störungsfreien Betrieb zu sorgen.
Wir hoffen, dass wir Ihr Interesse geweckt haben und freuen uns auf Ihre Anfragen über Kabelmesswagen@energygridservice.de.